1427

 

 

 

 

 

1453-1458

 

 

 

 

 

ab 1458

 

 

 

1461

 

 

 

1525

 

 

bis 1535

 

 

 

 

 

1535-1558

 

 

 

 

 

 

1572

 

Brand der Kirche und des Klosters.

Einweihung der neuen Kirche. Die Instandstellung des Klosters ver-läuft schleppend und die Bauten sind qualitativ mangelhaft.

 

Die Leitung des Klosters wird einem Abt mit sechs Mönchen übertragen, welche aber ohne Erfolg wirken und zu keiner Besserung der Situation beitragen.

 

Auf Betreiben des Papstes wird wieder eine Äbtissin mit der Leitung des Klosters betraut.

 

Der Violenbach wird Grenze zwischen Österreich und dem Kanton Basel.

 

Bauernaufstand, Überfall und Plünderung des Klosters.

 

Die Äbtissin versucht die Lände-reien im Baselbiet zu veräussern. Die österreichischen Regierung macht die entsprechenden Verträge rückgängig.

 

Im Verlauf der Reformation verlassen die meisten Nonnen das Kloster. Die Klosteranlage verwaist.

Die Klosterverwaltung erfolgt durch einen Schaffner der Vater-abtei Lützel.

 

Unter Katharina von Hersberg wird der Kreuzgang neu erstellt.

 

Ende der Blütezeit

 

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts scheint die mittelalterliche Blütezeit Olsbergs bereits abgeschlossen. Tiefgreifend und lange wirkte eine Brandkatastrophe 1427 nach, die innert weniger Stunden das Kloster in Schutt und Asche gelegt hatte. Der Wiederaufbau wurde zwar sofort begonnen, zog sich aber schleppend in die Länge, da die Mittel nicht ausreichten. Das Geld war in Liegenschaften und Ländereien investiert. Zum einen wollte man nichts veräussern, zum andern fehlten die potentiellen Käufer. Die adeligen Herren in der Gegend waren verschuldet, oder ihr Vermögen war durch das Basler Konzil (1431 - 1437) aufgezehrt worden. Der Wiederaufbau des Klosters wurde zum Flickwerk, die Qualität der Bauten war mangelhaft.

 

Der unvermeidbare Niedergang und die Reformation

 

Um die Mitte des 15. Jahrhunderts war es in Olsberg mit dem klösterlichen Leben nicht zum Besten bestellt. Der Generalabt von Citeaux beauftragte 1452 den Abt von Lützel, das heutige Lucelle im Kanton Jura auf der Grenze zu Frankreich, das Kloster Olsberg zu visitieren und zu reformieren. Ein Jahr später beschlossen die Äbte im Generalkapitel die Versetzung der Olsberger Konventfrauen und die Einsetzung eines Abtes mit sechs Zisterziensermönchen. Die Amtsführung des Abtes vermochte aber nicht zu befriedigen, und die Geschäfte wurden auf Betreiben des Papstes wieder in weibliche Hände gelegt. Erzherzog Albrecht VI. von Habsburg Oesterreich - Olsberg lag in Vorderösterreich - strebte die Säkularisation des Klosters an und wollte die Besitzungen dem Chorherrenstift in Rheinfelden übertragen. Der Abt von Lützel wehrte sich aber mit Erfolg gegen dieses Vorhaben und erreichte den Fortbestand des Olsberger Konvents.

 

Bauernaufstand und Reformation

 

Die Untergebenen des Klosters wurden immer unzufriedener. Die Zinspflichtigen in den baslerischen Gebieten waren nicht mehr bereit, die fremde Klosterherrschaft anzuerkennen. Am 2. Mai 1525 entschlossen sich die Bauern zum Sturm auf das Kloster und zogen von ihren Höfen nach Olsberg. Die Nonnen waren bereits auf der Flucht, als die Bauern eintrafen. Die Vorräte des Hauses und der Wein wurden als herrenloses Gut betrachtet und aufgezehrt. Danach durchsuchte die aufgebrachte Menge das Haus nach Dokumenten, konnte jedoch nichts finden. In blinder Wut verwüstete sie das Kloster.

 

Mit dem Verkauf der Güter im Herrschaftsbereich Basel wollte die Äbtissin vermutlich weiteren Übergriffen der eidgenössischen Bauern entgegentreten. Erzherzog Ferdinand von Österreich glaubte, die Schwestern wollten das Kloster schrittweise liquidieren. Er intervenierte und erreichte 1530 die Annullierung des Verkaufsvertrages.

 

Zu Beginn der Reformation wies der Olsberger Konvent einen beträchtlichen Schwesternbestand auf. Über die Auswirkungen der Reformationsbewegung in Olsberg sind wir nur spärlich unterrichtet. Jedenfalls liess die österreichische Regierung die Ordensfrauen, die austreten wollten, gewähren. 1535 zog die damalige Äbtissin nach Basel und heiratete. Um diese Zeit verliessen die meisten Mitschwestern Kloster und Orden.

 

Interregnum

 

Von 1535 an blieb Olsberg während 23 Jahren ohne Äbtissin. Die verbliebenen Nonnen übersiedelten in andere Klöster. Der Abt von Lützel versuchte mit allen Mitteln, den Konvent zu erhalten und neu zu beleben. Er bestellte einen Schaffner, der die leerstehenden Gebäulichkeiten zu erhalten und das Klostervermögen unter Aufsicht der österreichischen Behörden zu verwalten hatte.

 

Mut zum Neubeginn

 

In Katharina von Hersberg aus Überlingen konnte schliesslich eine neue Äbtissin für Olsberg gefunden werden. Von nun an hatte jede Äbtissin bei ihrem Amtsantritt einen Revers zu unterzeichnen, der ihre Unterstellung unter den Staat zum Ausdruck brachte.

 

Voller Tatkraft ging Katharina daran, das Kloster zu neuer Blüte zu bringen. In einzelnen Bereichen gelang ihr dies, bei andern Vorhaben musste sie aus finanziellen Erwägungen die Ziele zurückstecken. Darunter litt vor allem die bauliche Sanierung. Einzig der Bau des Kreuzgangs konnte 1572 abgeschlossen werden. In ihrer späteren Amtszeit leistete Katharina jedoch nicht das, was man von ihr erwartet hatte. Die zunehmende Kritik an ihrer Person und ihrer Tätigkeit führte schliesslich zur Amtsenthebung.