Adeliges Damenstift
13. / 14. Jahrhundert
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17. / 18. Jahrhundert
Chronik & Geschichte
Zisterzienser
Marcellinus, 1226-1240? Abt von St. Urban
Der Name dieses Abtes erscheint in der Zeit von 1226-1240 in keiner der zahlreichen Urkunden. Nur das Nekrologium und die Äbteliste überliefern den Namen Marcellinus. Die Herkunft dieses Abtes ist daher bis jetzt nicht bekannt. Er dürfte den Frauen des späteren «Hortus Dei» das ehemalige Klöster-chen in Kleinroth überlassen haben.
Nicht ganz drei Kilometer nordwestlich der Festung Langenstein stand in Kleinroth ein Gotteshaus. Es wird 1191 erstmals erwähnt und als «ecclesia» und «domus» bezeichnet. In diesem Kleinroth nun stifteten drei adelige Brüder von Langenstein ein Zisterzienserkloster. Das Dotationsgut bestand zunächst im dortigen Kirchlein und seiner Umgebung.
Im Sommer 1194 gaben die drei Stifter das Dotationsgut dem Diözesanbischof von Konstanz, welcher die Schenkung bestätigte und sie dem Zisterzienserorden überwies. Der Orden nahm die Stiftung durch seinen Vertreter, den Abt des Klosters Lützel, entgegen. Obwohl das Kloster nicht in ein gänzlich unbewohntes Gebiet zu stehen kam, gab es noch genug unwirtliches Land und unbewirtschaftete Wälder, die es den Mönchen ermöglichten, hier zu urbanisieren und in vorbildlicher Weise das Land zu bebauen.
Es darf angenommen werden, die ersten Mönche seien noch im Spätherbst 1194 in Kleinroth eingetroffen.
Doch dieser Ort vermochte den Mönchen keinen dauernden Aufenthalt zu bieten. Schon der erste Winter zeigte, dass es dort an der notwendigen Wasserzufuhr fehlte, nicht zuletzt auch für den Betrieb der Mühle.
Die Stätte für die neue Niederlassung suchte man talabwärts und fand diese beim Dörfchen Nieder-Tundwil. Das Klosters nannte sich fortan St. Urban nach dem Patron der in Nieder-Tundwil bestehenden Kapelle nannte. In diesem kleinen Gotteshaus mögen die Zisterzienser wohl so lange ihren klösterlichen Gottesdienst gefeiert haben, bis um 1200 ihre erste bescheidene Kirche eingeweiht werden konnte. Die kleine Mönchsschar erhielt bald Zuzug von Adeligen der Umgebung.
Die ersten nach der Verlegung der Niederlassung nach Tundwil aufgeführten Klosterbauten wurden 1200 oder 1201 eingeweiht. Aus den Jahren 1231 und 1232 sind Nachrichten von Altarweihen überliefert. In der Zeit von 1249-1259 entstanden Kirche und Kloster neu.
Das Kloster «Hortus Dei»
Gründung und Verlegung des Klosters
Das Zisterzienserinnenkloster Olsberg tritt unter dem Namen «Hortus Dei» in die Geschichte ein. Der Name (Gottesgarten) ist für ein Zisterzienserkloster typisch. Der Orden wählte oft symbolhafte Namen, die von einer heilen, von der Gnade Gottes erfüllten Welt künden, Zeugnis einer tiefen Marienverehrung ablegen oder auf das Ewige Reich hinweisen.
Nach dem Wegzug der Mönche entstand in Kleinroth ein kleiner Konvent von Zisterzienserinnen, die um 1235 wegzogen, um sich an einem anderen Ort niederzulassen. Der Wegzug erfolgte allerdings nicht freiwillig. Das Generalkapitel von Cîteaux verfügte nämlich, dass Frauenklöster mindestens 15 Meilen vom nächsten Männerkloster entfernt zu liegen haben. Es gilt als ziemlich sicher, dass die Verlegung des Konvents von Kleinroth nach Olsberg erfolgte. In Kleinroth verfügte der Konvent bereits über Grundbesitz. Bei Fehlen der wirtschaftlichen Grundlage wäre im Februar 1234 das Zisterzienserprivileg gar nicht ausgestellt worden. Der Erlös aus dem Verkauf dieses Besitzes mochte den Ausbau der Klosteranlagen am neuen Ort wesentlich erleichtert haben.
In den beiden ältesten Urkunden (1. und 28. Februar 1234) fehlt eine genaue Ortsangabe. Das Kloster wird als im Bistum Konstanz gelegen bezeichnet. Erst nach der Verlegung wird der Adressat genauer umschrieben. Die erste Urkunde, die den Namen Olsberg erwähnt, stammt aus dem Jahre 1236. Dieses Originalpergament beinhaltet den Verkauf des Hofes Olsberg an die Schwestern vom Gottesgarten durch die Herren von Auggen.
Vom Abt des Klosters St. Urban erhielten die Frauen den Olsbergerhof in Hersberg geschenkt.
Die wirtschaftliche Entwicklung im 13. und 14. Jahrhundert
Wir können in Olsberg seit dem Kauf der (Villa Olsperc den zielbewussten Auf- und Ausbau des Klosterbesitzes fast auf Schritt und Tritt verfolgen. Durch Kauf, Tausch und Schenkungen kamen in der näheren und weiteren Umgebung Acker, Wiesen, Wasserläufe, Wälder und Häuser an das Kloster.
Zur Nachbarstadt Rheinfelden stand Olsberg in allen Jahrhunderten in enger Beziehung. In Basel gelangte das Kloster früh in den Besitz zahlreicher Liegenschaften. Der Konvent behielt aber nicht alle Häuser. Aus Verkäufen beschaffte er sich wieder Eigenmittel zu neuen Kaufgeschäften. Die Absicht, die Versorgung des Klosters mit Wein sicherzustellen, war mitbestimmend beim Erwerb von Grundbesitz im Oberelsass. Das Kloster war bereit und in der Lage, dafür beträchtliche Geldmittel aufzuwenden. In den von Süden her ins Ergolztal einmündenden Seitentälern hat Olsberg erst im 14. Jahrhundert Ländereien und Hofe erworben. Im heute aargauischen Gebiet, östlich von Magden und Rheinfelden, kam es erst spät zu nennenswertem Besitz. 1351 verkaufte das Stift Beromünster dem Konvent seine sämtlichen Güter in Magden. Das Kloster Olsberg wurde dadurch in der Region zu einem der grössten Grundherrn.
Am Ende des Mittelalters verfügte es über einen vielfältigen Besitz, der weite Gebiete des Fricktals, des Baselbietes, im Badischen und im Elsass umfasste. Manche Besitzungen wurden schon vor Ende des Mittelalters wieder abgestossen.
vor 1234
Febr. 1234
Sept. 1234
1235
1236
bis 1351
Gründung des Klosters. Erster Standort bei Kleinroth in der Nähe des Klosters St. Urban. «Hortus Dei» ist das älteste, sicher nach-weisbare Zisterzienserinnenkloster der Schweiz.
Bulle von Papst Gregor IX (älteste bekannte Urkunde) ist die Anerken-nung der klösterlichen Gemein-schaft durch die Kirche.
Gesuch der Klostergemeinschaft um Aufnahme in den Zisterzienser-orden.
Inkorporation in den Zisterziense-rorden. Die Paternität wird dem Zisterzienserkloster von Lützel im Elsass übertragen.
Verlegung nach Olsberg, Bau von Kirche und Klosteranlage.
Erwerb von Ländereien und Grundbesitz durch Kauf und Vergabungen. Der Besitzstand umfasst den Raum westlich von Möhlin, Wegenstettertal, weite Teile des heutigen Baselbiets, des Elsass bis Strassburg und einen Teil Südbadens.
Olsbergerhof in Rheinfelden, Erwerb im 13. Jahrhundert
Zeichnung von Gustav Kalenbach
1286 erwarben die Klosterfrauen den Olsbergerhof in Basel